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chauvi-spruch des tages #2

„Geht ein Mann mit seiner Frau zum Schönheitschirurgen, damit die sich die Brüste machen lässt- Sie wissen ja, Männer woll’n immer gerne was zum Anfassen haben- da sagt der Chirurg zu dem Mann: <<Woll’n Sie wirklich, dass ich Ihrer Frau die Brüste mache? Ich kann das machen, klar, aber ich könnte auch stattdessen Ihnen die Hände kleiner machen!>>- Verstehen Sie, es ist halt alles relativ! „

der Berufsschullehrer in dem Versuch, mir zu erklären, dass die Tatsache, dass Lehrer überdurchschnittlich viel Urlaub haben, als relativ zu betrachten ist. Genauso relativ eben, wie kleine Hände zu großen Brüsten. Oder der Versuch seine mangelnde Autorität durch Anschreien zu kompensieren zu dem Versuch, dies durch ein Aneinanderreihen von unangebrachten Anekdoten zu tun.

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Die erste Woche

Es ist Samstag Morgen, mein erstes wohlverdientes Wochenende als Azubine der Mechatronik. Alles tut weh, aber darunter mischt sich auch Stolz. Ich habe es geschafft, jeden Morgen um 5 aufzustehen, mich auf’s Fahrrad zu schwingen, den Regio zu nehmen, um dann um 8 am Schraubstock zu stehen und loszufeilen. Alleine das stundenlange Stehen ist eine Herausforderung, vom stundenlangen Feilen und Sägen mal ganz abgesehen. Jemand schonmal einen Fünfzehner Radius in Stahl gefeilt? Geht schon ganz schön auf die Hände und Arme. Na gut, denk ich mir, körperliche Schmerzen sind mir nicht fremd und vorbildliche Yogalehrerin, die ich so bin, mach ich zwischendurch eben mal ne Pause, geh mal kurz raus und mach ein paar Dehnübungen als Gegenbewegung. Also Vorbeuge, Schultern kreisen und die Hand an der Wand in Gegenbewegung zum verkrampften Feilen/Sägen/jegliches Werkzeug halten, als eine völlig entgeisterte Stimme plötzlich aus dem Off meine vorbildliche Zen-mäßige Selbstfürsorgeaktion stört:

„Was machst’n du da bitte? Versuchste die Wand zu halten oder watt?“